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STERNENKINDER – BILDER ALS WUNDERSCHÖNE ERINNERUNG

Vor einiger Zeit habe ich schonn einmal über Sternenkinder geschrieben. Ein Schicksalsschlag, den vielen teilen. Und doch ist es immer noch tabuisiert. Seit einigen Jahren gibt es auf vielen Friedhöfen die Möglichkeit, an einer Gedenkstätte die Erinnerung an das Sternenkind hochzuhalten. Wenn ich das bei uns in Weiterstadt so sehe, gibt es dort Erinnerungen an mehr als ein Dutzend kleine Engel, doch gesehen habe ich dort noch niemanden. Einige Betroffenen haben den Mut aufgebracht, Initiativen zu gründen, die sich mit der Thematik befassen. Vorrangig geht es dort um den Gedankenaustausch, denn emotional ist diese Erfahrung eine Höllenfahrt und da tut es gut, zu wissen, dass man nicht alleine ist. Außerdem gibt es dort wertvolle Tipps im Umgang mit den Behörden und der Organisation bzw. Ausführung einer möglichen Beisetzung. Auch im Netz findet man inzwischen zahlreiche Hilfe und sei es nur, wenn man auf der Suche nach der Gestaltung seiner eigenen Erinnerung ist.

Was für mich neu war, ist die Möglichkeit, die kleinen Sternenkinder von Profis fotografisch in Erinnerung zu halten. Ich las es vor kurzem zum ersten Mal bei einer Freundin aus Köln, die Fotografin ist – Isabell Großer. Es waren so wunderbar rührende Fotos, die die kleinen Füßchen in den Händen der Eltern zeigten, so ästhetisch. Da gab es nichts Unappetitliches dran. Es hat mich tief bewegt. Wie gerne hätte ich damals die Möglichkeit gehabt, bzw. daran zu denken, es zu machen. Diese Erinnerung kann einem Niemand mehr nehmen, man kann sie teilen.

Kurze Zeit später las ich in unserer Tageszeitung einen Artikel von einem befreundeten Journalisten – Jürgen Buxmann. Er berichtete über eine Initiative in Ober-Beerbach, die 2013 von Kai Gebel gegründet wurde. „Dein Sternenkind“ gibt Eltern die Möglichkeit, einfühlsame Fotos der kleinen Engel machen zu lassen. Etwa 10 Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich für die Initiative, rund 500 Fotografen über die ganze Republik verteilt beteiligen sich daran.

Mein Dank gilt all denen, die diese oft belastende, beklemmende und doch so wunderschöne Arbeit leisten!