Dear Mr. President …
Es fällt mir ganz schön schwer, diesen Mann so zu nennen. Für mich kristallisiert sich immer mehr heraus, dass er sein Amt, in das er auf demokratischem Weg gewählt wurde, für seinen Machtausbau missbraucht. Langsam aber sicher scheint die Wahl das Einzige zu sein, das ihn noch von den anderen Machtbesessenen dieser Welt unterscheidet.
Er setzt Werte, für die das Amerikanische Volk Jahrhunderte lang gekämpft hat, einfach außer Kraft.Lady Liberty schlägt vor Kummer schon die Hände vor´s Gesicht und schämt sich fremd für so Einen an der Spitze ihres Landes.
Ganz aktuell tritt er die Pressefreiheit mit Füßen, die auch im Amerikanischen Grundgesetz verankert ist. Journalisten und Presseorgane, die nicht nach seiner Pfeife tanzen, werden kurzerhand ausgesperrt. Zumindest verbal will Trump Journalisten dazu zwingen, ihre Quellen preis zugeben. Dafür gibt es zwar in den einzelnen Bundesstaaten der USA unterschiedliche Regelungen, doch prinzipiell tastet ein Gericht die Anonymität einer Quelle nur dann an, wenn zum Beispiel die nationale Sicherheit gefährdet ist. Doch wer ist es denn eigentlich, der die bemängelten Fakenews ins Amerikanische Volk streut? Mr. President himself! Was war das mit dem Terroranschlag in Schweden, von dem niemand im skandinavischen Land etwas wusste. Oder das imaginäre Massaker von Bowling Green. Harmloser die Variante, als er seine Wahlkampfzahlen als einzigartigen Erfolg anpries und sich von Journalisten aufklären lassen musste, dass sie nichts Besonderes waren. Kein Wunder also, dass er mit der Presse hadert, entlarven sie ihn doch Tag für Tag. Und nun bleibt er auch noch dem Traditionsdinner der im Weißen Haus akkreditierten Journalisten fern. Das hat vor ihm nur Ronald Reagan getan, unfreiwillig, da noch verletzt durch den Anschlag auf ihn. Nun ja, vielleicht schmeckt das Essen so auch besser und Späße auf seine Kosten gibt es bestimmt auch in seiner Abwesenheit.
Politische Abkommen und Ähnliches werden mit Füßen getreten. Da soll es neue Millioneninvestitionen in Sachen Rüstung geben. Es macht mir Angst, diesen egoistischen Machtbesessenen mit dem Finger über dem roten Knopf zu wissen. Von erneuerbaren Energien scheint er auch nicht viel zu halten. Da werden auf Teufel komm raus organische Ressourcen abgebaut und auf Kohlekraftwerke gesetzt. Klimawandel hin oder her. Was kommt als nächstes? Der Austritt aus dem Klimaschutzabkommen von Paris? Lieber Mr. President, der Klimawandel wird auch die USA treffen. Mit Geld kann man sich leider keine gesunde Welt kaufen. Geld hat er in seinem Kabinett ja reichlich zusammen gesammelt, dafür umso weniger Know How in Sachen Politik und Diplomatie. Aber vielleicht lässt sich so die Crew auch besser lenken und steuern. So wie er es mit seiner billigen Propaganda auch mit dem Amerikanischen Volk versucht. Da wo dann eventuell die schlechte Rhetorik und die sinkende Beliebtheit im Wege sind, setzt er halt getreue Anhänger seiner Denke auf entsprechende Posten, wie neulich bei der Neubesetzung eines Obersten Richters.
Aber noch ist Amerika eine Demokratie. Noch ist es nicht zu spät, das Blatt für das Land zu wenden. Glaubt man den Experten, ist es auch keine Frage mehr ob, sondern nur noch wann Donald Trump sein Amt wieder los wird.
Liebe Amerikaner, ich kann nur hoffen, dass ihr für den Erhalt der Werte, die euer Land ausmachen, einiges in die Waagschale werfen werdet. Lasst Lady Liberty wieder lächeln!